Neven Subotić liest aus "Alles Geben“ // tekst – Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 11. November 2022 - 19:30

Wie gerecht ist es, dass ein Fußballer Millionen verdient, während eine Putzfrau von einem Job allein nicht leben kann? Wir können jederzeit ein Glas Wasser trinken, während täglich 2.000 Kinder an Krankheiten sterben, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden. Die Frage nach der Gerechtigkeit zieht sich durch Neven Subotićs Leben… schon lange, bevor ihm das selbst überhaupt erst bewusst wurde.

Warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt.

In den neunziger Jahren floh Subotic mit seinen Eltern aus Jugoslawien nach Deutschland. Als die Abschiebung drohte, gingen sie in die USA. Mit 17 kam er wieder, um Fußballprofi zu werden. Mit Borussia Dortmund wurde er Meister und galt als einer der besten Verteidiger der Bundesliga. Es folgten Nächte des Rauschs, schnelle Autos, ein riesiges Haus mit Jacuzzi, aber es regten sich auch Zweifel und Scham. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere entschied er, seine Leidenschaft und sein Geld denen zu widmen, die ein Leben im anderen Extrem führen müssen: Heute ermöglicht die von ihm gegründete Stiftung, Menschen in Äthiopien Zugang zu sauberem Wasser. Fast seine ganze Zeit und der Großteil seines Gehalts fließen in diese Arbeit. Sein Buch „Alles geben“ erzählt von einem Sportler, den das kapitalistische System Profifußball groß machte, bevor er zum gesellschaftspolitischen Aktivisten wurde. Ein Plädoyer für mehr Bewusstsein und Gerechtigkeit in einer ungerechten Welt.

„Neven Subotics Autobiografie ist das „andere Fußballerbuch“. Zum einen, weil der Sport im letzten Drittel so gut wie nicht mehr vorkommt. Zu anderen, weil Subotić den Fußball bis dahin gründlich demontiert und demasktiert hat. Das wohltuend Ungewöhnliche daran ist, dass er niemanden an den Pranger stellt – außer sich selbst.“ (Uli Hesse, 11 Freunde)

Der ehemalige Fußballprofi (u. a. Borussia Dortmund, serbische Nationalmannschaft) liest aus seiner Autobiografie, die er zusammen mit Sonja Hartwig geschrieben hat. Wir freuen uns, dass Subotić auf seiner Lesereise auch nach Bremen kommt.

Beginn: 19:30 Uhr

Karten können reserviert werden unter: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu können Sie auch telefonisch reservieren: 0421/ 616 04 55. (Die Reservierung wird Ihnen bestätigt.)

Mehr Infos zu „tekst“ unter: https://www.arbeitnehmerkammer.de/tekst

 

Neven Subotić (Foto © Kiepenheuer & Witsch)

"Jetzt kommt Asta - Basta!" // Mulitmediale Lesung

Samstag, 8. Oktober 2022 - 20:00

Wegen des großen Erfolges gibt es eine Wiederholung des Abends über die Muse des Stummfilms, der im Februar 2022 im westend stattfand. Asta Nielsen (1881-1972), die Muse des Stummfilms gibt Auskunft über ihren Weg zum Weltruhm, ihr Leben als Filmdiva, die Künstlerbohème auf Hiddensee, und eine furiose Liebe mit 80. Nachgeforscht und nachgespürt in ihren Filmen, Briefen Erinnerungen und im O-Ton. „Jetzt kommt Asta – Basta!“ wird geboten in acht Akten - mit Bärbel Schmidt für Multimedia Bilder, Filme, Töne, Jannek Boomgaarden am Flügel, Daumenklavier und Grammophon, Calotta Wittag und Johannes Schnepel-Boomgaarden im streitbaren Dialog und am Originaltext.

Asta Nielsen war der erste weibliche Superstar des Stummfilms. Die Filmgesellschaften boten ihr Höchstgagen und Dauerverträge. Von gebrochenen Frauen über Prostituierte von der Tänzerin bis zur einfachen Arbeiterin füllte sie alle Rollen aus. Fünf Vorführungen ihrer Filme parallel in fünf Kinos die diese gleichzeitig an einem Ort spielten waren zu ihrer Hochzeit 1911 keine Seltenheit. Trotz ihrer bekannten politischen Haltung und ihrer Verankerung im jüdischen Künstlermilieu Berlins, versuchten die Nazis sie erfolglos zur Staatsschauspielerin zu machen. Und sie war eine begnadete Theaterschauspielerin und Schriftstellerin wie man aus ihrer Autobiographie „Die schweigende Muse“ (1946) und ihren hinreißenden Liebesbriefen mit 80 Jahren an ihren dritten Ehemann Christian Theede erleben kann.

Dies alles haben Bärbel Schmidt, Jannek Boomgaarden, Calotta Wittag und Johannes Schnepel-Boomgaarden in das Asta-Spektakel „Jetzt kommt Asta – Basta!“ verpackt Der Eintritt verbleibt als Spende in der Kulturwerkstatt.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Arbeitnehmerkammer Bremen und dem Kino City 46 Bremen statt.

Foto: Friedrich (Interfoto)

Beginn: 20 Uhr
Eintritt; 10,- € / erm. 8,- €

Karten können per Mail reseviert werden. buero@westend-bremen.de - oder telefonisch Tel: 0421/6160455. Die Reservierung wird bestätigt.

U. Kleinert (Erzählungen), W. Winkel (Lieder) & Torge der Täuscher (Zauberkunst) // Kleinkunstabend West

Samstag, 17. September 2022 - 20:00

Am 17. September 2022 wird Hans-Martin Sänger in der Kulturwerkstatt westend den inzwischen 90. Kleinkunstabend moderieren, der sich wie gewohnt aus gesprochenem Wort, unverstärkter Musik und darstellendem Spiel zusammensetzt. Die Autorin Ulrike Kleinert bekam 2006 das Autorenstipendium des Bremer Senats. Sie schreibt Prosa, Gedichte und bisweilen auch Kinderbücher. Ihre Texte sind aus dem Alltag gegriffen, verfremden ihn aber oft mit einer bezaubernden Fantasie. Gegenstände wie ein Ei oder auch eine Rikscha können geradezu ein magisches Eigenleben entwickeln, ohne die Welt des Noch-Möglichen dabei zu verlassen. In Kleinerts jüngster Geschichte steht eine Ziege im Mittelpunkt und bringt das Stadtleben ganz gehörig durcheinander.

Schon seit den Siebzigerjahren bewegt sich der Ottersberger Werner Winkel, der auch Frontmann der Folkband „Fiddle for Fun“ ist und zahlreiche Songs für Kinder geschrieben hat, in der Liedermacherszene. Er begleitet sich auf der Gitarre, bisweilen gesellen sich Banjo, Mundharmonika oder Mandoline dazu. Die Lieder, die er für Erwachsene schreibt, decken ein breites Spektrum ab: Sie können zeitkritisch sein („Gauner der Nation“, ein Lied über Banken), aber auch wehmütig, romantisch, liebevoll oder mild-ironisch. Winkel ist indes nicht nur Liedermacher, sondern auch Interpret: Als Bewunderer von Reinhard Mey hat er diesem bekannten Songschreiber ein ganzes Programm gewidmet. Auf dem Kleinkunstabend wird er daher vermutlich eine spannende Mischung aus eigenen und Mey-Liedern präsentieren.

Torge der Täuscher, Mitglied des Magischen Zirkels, zaubert vorzugsweise mit Alltagsgegenständen wie Tüchern, Seilen oder Zeitungen. Ironischer Witz, bester Kontakt zum Publikum und bisweilen sehr spontane Augenblickseinfälle geben seiner Darbietung das gewisse Etwas. Dass er auf wundersame Weise Geld vermehrt, ist schließlich ein Trick, den sicher viele im Publikum gerne beherrschen würden.

Mitwirkende:
Ulrike Kleinert - Erzählungen
Werner Winkel - Lieder zur Gitarre
Torge der Täuscher - Zauberkunst

Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 9,- € / erm. 6,- €

Kartenreservierungsanfragen bitte per E-Mail an das westend-Büro richten: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu können Sie auch telefonisch reservieren (westend-Büro: 0421/ 616 04 55) Die Reservierung wird Ihnen bestätigt.

Julia Friese liest aus "MTTR" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 9. September 2022 - 19:30

Im Rahmen der Literaturreihe "tekst" und der Ausstellung "IN WAVES #womenincovid" stellt Julia Friese ihren Debütroman "MTTR" vor. Ein Test im Büro bringt die Gewissheit: Teresa Borsig ist schwanger. Von der Idee einer Familie fühlt sie sich gleichzeitig angezogen und abgestoßen. Da sind die Erinnerungen an ihre Kindheit, an Distanz, Disziplin und Schläge. Kann man geben, was einem selber fehlt?

Das Gesundheitssystem nimmt die Schwangere auf wie einst die Eltern. Effizient. Kalt. Man will doch nur ihr Bestes. Und ihr Baby in einem Wärmebett isolieren. Wie hoch ist die Überlebenswahrscheinlichkeit ihres Säuglings? Ärzte und Schwestern sprechen über ihren Kopf hinweg. Teresa schreit. Sie solle sich mal nicht so wichtig nehmen, sagt das Krankenhaus.

In ihrem Roman »MTTR« schreibt Julia Friese über die Auswirkungen deutscher Nachkriegserziehung, erzählt die Unfähigkeit der Babyboomer, Gefühle zu zeigen, und wenn dann nur durch Ersatzhandlungen: Kauf, Korrektur und Sorge. Jeder Dialog ist eine Boshaftigkeit. Fast bemerkt man sie nicht, denn aktengraue Gefühlstemperatur und grobe Unbeholfenheit sind Alltag in Deutschland. Werden Millennials, wie Teresa, sie reproduzieren?

Julia Friese lebt in Berlin und arbeitet als freie Kulturjournalistin. Ihre Kolumne »gedanken zum gegenwärtig*innen« wurde 2021 mit dem International Music Journalism Award ausgezeichnet. »MTTR« ist ihr literarisches Debüt.

Moderation: Burcu Arslan

Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8 Euro / 5 Euro ermäßigt (mit KammerCard)

Mehr Infos zu „tekst“ unter www.arbeitnehmerkammer.de/tekst

Die Lesung von Julia Friese ist eine Begleitveranstaltung zur #womenincovid-Ausstellung

Julia Friese (Foto: privat)

 

Performance über Kunst und Geld

Samstag, 26. November 2022 - 20:00

Perlen vor die Säue.
Heißt es nicht „vor die Säue“? Wo sind in dem Spiel zwischen Kunstschaffenden, Kunstvermarktung und Kunstkonsum die Säue? Wer verbiegt sich, wer wird verbogen? Wer angelt welchen Fisch im Fördertopf und warum?

In der Kulturwerkstatt westend hat ein eigens hierfür zusammengestelltes Ensemble an diesen Fragen gearbeitet, auf dieser ganz besonderen Baustelle zwischen Walle und Gröpelingen. Sie nehmen das Publikum mit an die Orte ihres Schaffens und Ringens und lassen es entscheiden, wer die Perlen bekommt.

Soundcollagen, Improvisation, eine Videoinstallation über Waller Künstlerinnen, Tanz, Livemusik, ein Kinderchor, eine junge Schauspielerin auf dem Sprungbrett und ein echter Postbote erwarten ein saumäßig gutes Publikum.

Projektleitung: Mirjam Dirks

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des westend-Jahresthemas 2022 statt: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“.

Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10,- € / erm. 7,- €

Reservierungen unter: Tel.: 616 04 55 oder buero@westend-bremen.de

 

Performance über Kunst und Geld

Freitag, 25. November 2022 - 20:00

Perlen für die Säue
Heißt es nicht „vor die Säue“? Wo sind in dem Spiel zwischen Kunstschaffenden, Kunstvermarktung und Kunstkonsum die Säue? Wer verbiegt sich, wer wird verbogen? Wer angelt welchen Fisch im Fördertopf und warum?

In der Kulturwerkstatt westend hat ein eigens hierfür zusammengestelltes Ensemble an diesen Fragen gearbeitet, auf dieser ganz besonderen Baustelle zwischen Walle und Gröpelingen. Sie nehmen das Publikum mit an die Orte ihres Schaffens und Ringens und lassen es entscheiden, wer die Perlen bekommt.

Soundcollagen, Improvisation, eine Videoinstallation über Waller Künstlerinnen, Tanz, Livemusik, ein Kinderchor, eine junge Schauspielerin auf dem Sprungbrett und ein echter Postbote erwarten ein saumäßig gutes Publikum.

Projektleitung: Mirjam Dirks

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des westend-Jahresthemas 2022 statt: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“.

Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10,- € / erm. 7,-

Reservierungen unter: Tel.: 616 04 55 oder buero@westend-bremen.de

(Diese Veranstaltung findet auch am Samstag, 26.11. - ebenfalls um 20 Uhr statt.)

 

Ballermann-Stipendien // Projekt-Ausstellung // Vernissage

Freitag, 4. November 2022 - 19:00

Die vier mit einer All-inclusiv-Reise nach Mallorca, jeweils 900,– € Honorar und einer Ausstellung in der Kulturwerkstatt westend dotierten Künstlerstipendien sind vergeben. Die zukünftigen Stipendiaten sind: Rabea Melius (Malerei/Text), Daniel von Bottmer (Video), Marie Pelekanou (Soundkomposition) und Pio Rahner (Fotografie)

Nachdem Ende April die fünfköpfige Jury zusammenkam und sich für vier Bewerber*innen entschieden hat konnte die Umsetzung der Arbeitsvorhaben und der damit verbundene einwöchige Inselaufenthalt beginnen. Zweck der Stipendien ist es, mit Humor und Radikalität, künstlerische Haltungen zum Thema Arbeit/Nichtarbeit zu entwickeln und zu präsentieren.

Die Kulturwerkstatt westend freut sich sehr, vier so spannende und unterschiedliche künstlerische Positionen für die Projekte auf der Baleareninsel gefunden zu haben.

Die Ergebnisse werden vom 04.11. – 25.11.2022 in einer Ausstellung im Foyer der Kulturwerkstatt westend gezeigt. In den westend-Öffnungszeiten: Mo – Do 10 – 18 Uhr Fr 10 – 13 Uhr

Projektleitung: Rainer Weber

Die Ausstellung wird im Rahmen des westend-Jahresthemas 2022 gezeigt: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“

Foto: Rabea Melius, Daniel von Bottmer, Marie Pelekanou & Pio Rahner (von links nach rechts)

"Fundstücke" // Kurzfilmreihe "Short-O-Rama"

Freitag, 14. Oktober 2022 - 20:00

Ob alte Fotos, Muscheln oder etwa ein riesiger Wackelpudding mit undefinierbarem Haltbarkeitsdatum, Fundstücke können die Kurve eines jeden Herzmonitors außer Kontrolle geraten lassen. Und das Schöne ist, sie können überall und alles sein – rund, eckig, flüssig oder fest, auf staubigen Dachböden, in klammen Kellern, an verlassenen Stränden. Sie werden gesucht oder ganz unvermutet gefunden und bei aller Aufregung ist das nicht immer ein Grund zur Freude…

Zusammen mit euch wollen wir an diesem Short-O-Rama Kurzfilmabend Fundstücke in bunt gemischten Kurzfilm-Fundstücken betrachten... Inception-Style!

Also kommt vorbei, für alle ist was dabei!

20:00 Uhr: Tauschrausch
Das DVD-Tausch-Event vor den Kurzfilmen. Bring eine DVD zum Tauschen mit und erhalte Ermäßigung auf den Eintritt!

20:15 Uhr: Film ab!
Eintritt: 5,- € (ohne DVD), 4,- € (mit DVD)

Kartenreservierungsanfragen bitte per E-Mail an das westend-Büro richten: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/ 616 04 55. (Die Reservierung wird bestätigt.)

 

 

 

Duo Otte-Wildeveld // Gastkonzert

Donnerstag, 13. Oktober 2022 - 20:00

Sven Otte (Kontrabass) & Liesbeth Wildeveld (Klavier) präsentieren ihr neues Programm: mit Werken von Kodaly, Bartok und Erwin Koch-Raphael. - 1998 trat das Duo Otte-Wildeveld zum ersten Mal auf. Neben fast allen wichtigenStücken der Original-Literatur haben die beiden sich zur Aufgabe gemacht, auch Transkriptionen zu interpretieren vor allem Stücke für Cello und Klavier. Dabei geht es den Musikern darum, das Wesen der Musik zu erfassen, so daß die Instrumente, auf denen gespielt wird, zur Nebensache werden. Auftritte finden im Nordniederländischen Raum regelmäßig statt.

Sven Otte wurde in Münster geboren, begann im Alter von 17 Jahren Bass zu spielen, studierte in Essen und anschließend in Köln. 1998 gewann er einen Preis beim International Bass-Competition Edinbourgh. Neben der Orchestertätigkeit im Noord Nederlands Orkest beschäftigt er sich u. a. auch mit Jazz.

Liesbeth Wildeveld studierte am Groninger Conservatorium und in Antwerpen. Sie hat sich vor allem auf Kammermusik und das Begleiten von Sängern und Instrumentalisten spezialisiert. Als Begleiterin tritt sie regelmäßig auf Wettbewerben und Festivals auf.

In Zeiten der Globalisierung verschwimmen auch die Grenzen der modernen und klassischen Musik. Komponisten haben sich schon immer von unterschiedlichen Kulturen beeinflussen lassen, zeitgenössische Komponisten sind auf der Suche nach neuen Grenze oder der Auflösung dieser. Einflüsse aus Film, Jazz und Folksmusik inspirieren uns zu diesem neuen Programm mit Werken von Kodaly, der Sonate 1963 von Proto, Volkstänzen von Bartok und einer deutschen Uraufführung von Erwin Koch-Raphael, der an diesem Abend eingeladen ist und dessen Werk „composition no. 77 (le fou)“ gespielt wird.

Erwin Koch-Raphael wurde 1949 in Kempen (Niederrhein) geboren. Nach längeren Studienaufenthalten in Berlin, Seoul, Paris und Karlsruhe lebt er seit 1983 in Bremen und war bis 2015 Professor für Komposition und Musiktheorie an der HfK Bremen. Zahlreiche Aufführungen im In- und Ausland, Träger mehrerer Kompositionspreise.

Die „composition no. 77 (le fou)“ von Erwin Koch-Raphael ist Liesbeth Wildeveld und Sven Otte gewidmet und entstand auf Anregung und im Auftrag von Sven Otte. In der Komposition wird das erkennbar daran, dass sie stilistisch hörbar von bebop und free jazz inspiriert ist, denn beide Interpret*innen sind auch auf diesem Gebiet aktiv und kompetent.

Die Zahl „77“ ist die Werk- und Strukturzahl dieser Komposition von Erwin Koch-Raphael. Die 7 Sinne erinnern an allzu Menschliches, und die 7 gilt auch als Zahl der Melancholie, welche eine häufige Grundstimmung der Narrenfigur (!) im Mittelalter ist, steht die Figur des Narren doch immer schon auch als Sinnbild der "vanitas", der Vergänglichkeit. Und vergessen wir nicht Dürers berühmten Kupferstich "Melencolia I". Ein weiterer Bezug, aktuell gerade auch für heute: Es sind nicht selten die Menschen als Narren verschrieen worden, welche die Wahrheit sagten, wenn die anderen nicht den Mut dazu hatten. Botschaften von Menschen für Menschen. Auch diese Musik.

Beginn: 20 Uhr
Einritt: 12,- € / erm. 10,- €

"Patch-Näh-Dance!" // Öffentliche Präsentation

Freitag, 16. September 2022 - 16:00

Das Projekt als Werkstattangebot richtet sich an Frauen mit Migrationsbiografie, die aber von Kulturveranstaltungen bislang nicht erreicht werden. Neben dem Nähen von Kostümen, ist es das Ziel, sich mit den Frauen über die Aussage von Karl Valentin – „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ – auszutauschen. Das Nähen von Kostümen mit altem Material ist nicht nur nachhaltig, es ist eine Kunst! Und wie bei jeder Kunst reicht nicht allein die Inspiration, es ist mit viel Arbeit verbunden.

Gearbeitet wird mit alten Stoffen, sowie speziellen Reststoffen und die verschiedenen Zubehöre aus Ländern des globalen Süden. Für die Präsentation werden unter Anleitung einer Schneiderin Kostüme erstellt und dafür eine passende Choreographie erarbeitet. Im Vordergrund stehen vor allem die Begegnung, der Austausch der Frauen miteinander, künstlerische Elemente zu erwecken und sich aneignen und das Üben der deutschen Sprache.

„Patch-Näh-Dance!“ ist ein Projekt für Frauen mit Migrationsbiografie und wird von Virginie Kamche geleitet.

Am Freitag, 16. September findet ab 16 Uhr eine öffentliche Präsentation statt – mit bunten Geschichten, mit Musik, einem Mini-Basar mit afrikanischen Stoffen und kulinarischen Köstlichkeiten. Der Eintritt ist frei!

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des westend-Jahresthemas 2022 statt: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“

 

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