Hölderlin // in der Reihe: Capriccioso

20.02.2014

»Ich, mein Herr, bin nicht mehr von demselben Namen«, begrüßte Hölderlin seine –seltenen- Besucher, als er, angeblich dem Wahnsinn verfallen, beim Schreiner Zimmer in Tübingen im Turm lebte. Er nannte sich Scardanelli, Buonarotti, Killalusimeno – nur eben nicht mehr Hölderlin...Und doch war erst die Hälfte des Lebens vorbei, denn 36 Jahre lebte er noch – in einer Welt, die für andere nicht zugänglich war. Und er schrieb und dichtete weiter.

Nur wenige Zeitgenossen erkannten ihn als den ‚größten Lyriker‘, das Diktum vom unbekannten, verschollenen, vergessenen Dichter wurde zur Schablone für das ganze 19. Jahrhundert. Die Prognose von Karoline von Woltmann 1843 sollte eintreffen: Hölderlin werde ‚am literarischen Himmel aufsteigen [...], wenn Deutschland Dichter von seiner Großartigkeit der Begriffe und Einfachheit des Ausdrucks vertragen kann‘“.(Homepage der Hölderlingesellschaft). Hölderlin ist einzigartig. Ein eigener dichterischer Kosmos neben Klassik und Romantik. Und vielleicht der größte aller Sprachkünstler deutscher Zunge. Entdecken Sie mit uns einen bekannten unbekannten Dichter.